zweiter Teil deshalb, weil ich vor ein paar Jahren ein ähnliches Projekt, Abenteuer oder wie immer man es nennen will, gestartet habe. Nachdem Igor und ich den alten GAZ 66 vor einem Jahr nach Marburg verkauft hatten, meldete sich ziemlich schnell unser Gewissen. SO ein Fahrzeug gehört einfach in "unsere Familie". Seit längerem schauten wir uns daher in Internetbörsen, bei ebay, etc. nach einem neuen, russischen Eisenhaufen mit der Doppel-6 um. Vor ca. 3 Wochen einigte ich mich schriftlich und telefonisch mit einem Anbieter aus Meißen, leistete eine Anzahlung und am Samstag startete unsere kleine Expedition. Gegen 9.00 Uhr Igor abgeholt, Anhänger mit einigen Utensilien beladen und ab ging es in Richtung Dresden.

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kurz hinter Limburg gab es einen kleinen Snack bei Schnitzel-Joe oder wie immer der sich nennt

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und ruckzuck waren wir schon in einem kleinen Dorf in der Nähe von Meißen angekommen. Wie schnell doch 560 km rumgehen können

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da ist er ja der Dicke. Warum das Wetter immer ausgerechnet dann so sch.... ist, wenn wir einen GAZ 66 aus dem ehemaligen Osten holen, weiß der Geier....

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schnell noch einen ersten Überblick verschaffen

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und dann im Dunkeln bei starkem Regen nach Dresden, zu unserem Freund Frank, zwecks Übernachtung

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am nächsten morgen bei nachlassendem Regen durch Dresden zur Halle von Frank um den GAZ fertig für die Heimfahrt zu machen

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Dresden ist nach der Wende eine schöne Stadt geworden. Lohnt sich bestimmt hier mal ein paar Tage länger zu bleiben. Aber wir sind ja nicht zum Spaß hier.....

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obwohl Igor den Eindruck macht, als freue er sich auf den Tag. Na warten wir es mal ab....

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wir hatten bereits am Vorabend auf der Fahrt von Meißen nach Dresden gemerkt, das eine der hinteren Bremsen fest war und wir eine Felge fast zum Glühen gebracht haben. Also erst einmal in Ruhe alles an Werkzeug zusammengesucht.

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hmm... mit nem 41er Werkzeug ne 40er Radmutter lösen? ---------- kein Problem!

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und mit einem normalen Wagenheber nen GAZ 66 anheben? ---------- scheinbar auch kein Problem!

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ich hatte schon fast vergessen, wie groß und schwer doch ein Reifen von so einem russischen Teil ist

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Zeit um zwischendurch mal zu Lachen muss einfach sein, danach geht es an die Bremse.

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bei solchen Aktionen staune ich immer wieder über die Fähigkeiten von Igor. Bremstrommel abgebaut, Bremszylinder auseinandergenommen....

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alle Teile gereinigt, etwas gefeilt und wieder zusammengesetzt

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zwischenzeitlich sieht es hier aus, wie in einer russischen Hinterhofwerkstatt

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noch eine Zigarettenpause und dann ran an die anderen "Kleinigkeiten"

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Nach einer weiteren Bestandsaufnahme stellten wir Spritverlust am Vergaser (Dichtung, u. a.), Bremsflüssigkeitsverlust, eine defekte Beleuchtung, eine fehlende Rückholfeder am Bremspedal, sowie andere "lustige" Details fest

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So langsam wurde es also un-lustig und die Zeit lief uns etwas davon. Ursprünglich wollten wir am Sonntagnachmittag wieder zu Hause sein.

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Spätestens jetzt hat Frank gedacht: "die spinnen, die Wessis..."

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nachdem wir dann doch das meiste geschafft hatten, ging es gegen 14.00 Uhr auf den Rückweg.

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Stolze 560 km warteten darauf von einem alten Gaz 66 auf eigener Achse bewältigt zu werden.

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Die Freude über die freie Fahrt währte nur kurz. Auf meine Frage, weshalb er uns denn nun angehalten habe, antwortete der Polizist grinsend: "Naja... so ein Fahrzeug sehe ich auch nicht alle Tage. Da musste ich Sie einfach anhalten."

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o. k. danke für die geklaute halbe Stunde. Er durfte ein paar Fotos zur Erinnerung machen und weiter ging es über die Autobahn

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Nach 150 km, kurz vorm Fahrerwechsel, die ersten Müdigkeitserscheinungen bei Igor

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Kurz vor Eisenach ging uns dann der Sprit aus. Dabei hatten wir großzügig ca. 30 Liter auf 100 km Verbrauch für den dicken kalkuliert. Naja... ist halt noch viel Arbeit. Musste den Gaz dann mit meinem Landy und dem daran hängenden Sankey aus der Gefahrenzone schleppen, da wir eine Autobahn-Aus- und Einfahrt blockiert hatten. Da die Batterie kaputt war, ließ sich der Brummer nicht mehr alleine starten. War eine ziemliche Aufregung. Weniger bei uns, als bei den hinter uns sich aufstauenden Pkw's, bzw. deren Insassen . Aber nach ca. 20 Minuten hatten wir auch dieses Problemchen gelöst.

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Die restliche Fahrt war dann halbwegs entspannend. Bei einsetzender Dunkelheit bemerkte ich das fehlende Innenlicht, inklusive nicht anwesender Armaturenbeleuchtung. Aber eine gute Taschenlampe hilft hier ungemein. Wer schon einmal mit einem Gaz 66 auf der Autobahn gefahren ist, weiß, dass es an sich schon höchste Konzentration erfordert nicht im Graben zu landen. Runtergefahrene, poröse und ausgehärtete Reifen, die auch noch in unterschiedliche Richtungen wollen, machen das nicht besser. Und mit einer Hand am ständig zuckenden Lenkrad die Spur zu halten und mit der anderen die Taschenlampe um die Temperatur nicht aus dem Auge zu lassen, ist dann schon etwas anstrengender. Da die enormen Innengeräusche die Neigung zur Taubheit deutlich erhöhten, wechselten Igor und ich uns ständig ab. Gegen 1.00 Uhr nachts war ich dann zu Hause und mit dem Schwur "das war das letzte Mal..." kletterte ich ins Bettchen. Öhm... der Schwur kommt mir irgendwie bekannt vor. Heute, also einen Tag später beim Tippen dieser Zeilen spüre ich immer noch meine Nackenmuskulatur. Mein Gehör ist auch noch leicht lädiert und einige andere Wehwehchen folgen bestimmt noch.

Aber ist schon ne geile Karre, dieser Gaz 66.....


Lucky Luke

Zitat von Ich im Beitrag #4

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Die Pritsche stammt übrigens vom LO...

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Hmm.... dann könnten wir ja glatt den anderen mit dem Koffer auch noch holen?

Ne, ne..... Späßken gemacht

...auweia: wenn Lucky Luke bereits laut darüber nachdenkt, nun noch den Bruder vom Dicken heim ins Reich zu holen....

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Zitat von Ich im Beitrag #9

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Den hier..??

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Moin Rüdi,

25 Liter hört sich doch schon mal richtig gut an. Wir werden daran arbeiten. Habe gehört, dass Du auch einen GAZ66 fährst. Vielleicht treffen sich unsere beiden russischen V8-Boliden ja bei Gelegenheit mal . Die offene Pritsche werden wir im Frühjahr in Fürstenau testen.

Grüsse aus dem Rheinland
René