Und immer wenn Zeit ist heißt es derzeit: Lack, Lack & nochmals Lack.

Aus gegebenem Anlass versuche ich derzeit, alle begonnenen Baustellen fertig zu machen.

Die Traversen des Koffers habe ich inzwischen mit Wasser gespült & nach dem Trocknen Rostumwandler rein getan. Nach etwa einer Woche habe ich das ganze dann wieder mit Wasser gespült & zuletzt kam ordentlich Fluid Film rein. Gelegentlich werde ich mir aus einem Schlauch noch selbst eine Hohlraumsonde basteln, die an den Stellen zu Einsatz kommen soll, wo die normale Sonde nicht mehr reinpasst.
Die Omaklatschen fingen an den Scheiben an zu rosten, da sie mit billiger weißer Farbe gestrichen waren. Da hieß es abschleifen & mit Brantho neu weiß lackieren.
Außerdem noch folgende Lackarbeiten: die Kofferleiter fertig ausgebessert; den neuen Reservetank (den ich endlich ergattern konnte) mit 3 Schichten fertig grundiert & mit dem Decklack begonnen; die im "Blechqualitätsthema" bereits erwähnten Werkzeugkästen fast fertig grundiert (hier werde ich anschließend mal das Lackieren mit Pistole ausprobieren); mit kleineren Ausbesserungsarbeiten am Fahrerhausdach weitergemacht.

Grüße.
Axel

Hi lieber Dirk.

Nicht verwechseln, hier geht es um den Reservetank (60 l). Den hab ich lange gesucht, da mein alter schon beim Kauf verrostet war. Ist ja auch nicht so schlimm, überlebenswichtig ist der Reservetank nämlich in unseren Breitengraden nicht. Trotzdem schön, dass ich endlich einen neuen ergattern konnte. Das mit dem von mir gesuchten Haupttank ist noch eine ganz andere Geschichte.

Omaklatschen? Oder auch Weihnachtsbaumkugeln. Das sind die Begrenzungs- bzw. Peilstäbe. Nur, dass bei meinen keine Kugeln sondern Scheiben dran sind. Omaklatschen eben.

Das FF hab ich tatsächlich nur in 20 l Eimern. Am Anfang hab ich es noch mit einem Kumpel geteilt, aber letztendlich wären ja kleinere Mengen beim Ural vollkommen unpraktisch. Und ich benutze Kompressor & Druckbecherpistole. Den Kompressor brauchst du beim Ural ja sowieso.

Grüße.
Axel

Seit meinem letzten Bericht ist ja etwas Zeit vergangen. Folgendes ist passiert. Es standen immer noch ein paar Arbeiten an der Elektrik an. Deshalb hatte ich mal wieder meinen Elektrik-Typen kontaktiert. Der hatte aber erst 4 Wochen später Zeit. Um keinen Leerlauf zu haben, habe ich Arbeiten am Koffer vorgezogen. Der musste nämlich an den Außenseiten neu lackiert werden, außen hatte ich ja nur das Dach schon gemacht. Also habe ich den Koffer außen abgeschliffen. Da ich von den Dacharbeiten noch Reiniger, Primer & Sika-Flex übrig hatte, habe ich gleich noch diverse schadhafte Nähte, andere Schadstellen sowie die Kanten, die schon leicht von Osmose befallen waren, ausgebessert. Sonst alles nach üblichem Procedere: Reinigen, Abkleben & Grundierung drauf. Dann kam eine Schicht Brantho, das hat sich auf dem Dach schon bewährt. Ich konnte den billigen Farbton Rotbraun nehmen, da der LAK aus GFK ja nicht rosten kann & somit keine Verwechslungsgefahr besteht. Zuletzt dann den Decklack in Ral 6014 drauf.
Man hätte sicher auch noch mit Spachtelmasse arbeiten können, um die Riefen raus zu bekommen. Das wäre mir aber zu viel Arbeit gewesen, man kann auch alles übertreiben. Ausgerechnet meine bessere Hälfte hat mir dann Recht gegeben. Sie sagt nämlich, dass der Koffer so seinen Charakter behalten hat (er ist um einiges älter als der Laster). Was will man mehr?!

Wie es weiterging dann im nächsten Bericht.
Axel

Und so ging es weiter...
Die Lackierarbeiten am Koffer haben natürlich ordentlich Zeit in Anspruch genommen, so dass die 4 Wochen schneller als gedacht rum waren. Leider hatte mein Elektriker den Termin vergessen. Naja, kann schon mal passieren. Neuer Termin dann 14 Tage später. Weil ich gut im Plan war & nichts mehr schief gehen konnte (!), habe ich gleich einen TÜV-Termin vereinbart. Tja, was soll ich sagen? Wer ist dann natürlich nicht erschienen & hat sich nie mehr am Telefon gemeldet? Richtig, der Elektriker. Dies hatte mich dann erstmal ziemlich runter gezogen. Also hieß es, dem TÜV wieder abzusagen & dann einen neuen Elektrikmenschen zu finden...

Grüße.
Axel

Danach geschah dies...
Mein Nachbar konnte mir schließlich jemanden vermitteln. Also haben wir uns getroffen & er hat sich den Ural angesehen. Dann habe ich alle benötigen Teile besorgt (Kabel, Relais usw.) & es konnte losgehen. Ein neuer Drehzahlmesser wurde eingebaut, die Steckdose für mein Navi angeschlossen, Warnlampe & -melder für Ölfilterverstopfung wurden wieder in Betrieb genommen, Nebelscheinwerfer (wollte meine Frau unbedingt) eingebaut, der Kurzschluss in den Lastzugkennleuchten beseitigt, der Hauptschalter wieder vom Fahrerhaus aus bedienbar gemacht, die Schalter im Armaturenbrett erneuert & vervollständigt sowie sogar die kleine Lampe für den Motorraum an der Innenseite der Haube repariert.

Nun konnte ich endlich...

... und nun konnte ich endlich. Tja, was konnte ich endlich? Genau gar nichts. Hab mich abends beim Spaziergang mit den Hunden erstmal ordentlich auf die Fresse gelegt. Ergebnis: Bänderriss.

Beim Arzt habe ich dann so eine Schiene für den Knöchel bekommen. Angeblich sollte man damit nach ein paar Tagen fast wieder normal laufen können, insgesamt muss ich das Teil 6 Wochen dran lassen. Da diese Prognose gar nicht so übel aussah, habe ich alles auf eine Karte gesetzt & einen neuen TÜV-Termin über meine Treckerbude ca. zweieinhalb Wochen später gemacht. Und siehe da, alles ist glatt gegangen. Im Oldtimergutachten alles erfüllt (Note 1), die Vollabnahme/Hauptuntersuchung fast ohne Beanstandungen. Ich muss nämlich hinten an die Lampenträger noch zwei Katzenaugen dran pappen (wenn es weiter nichts ist) & angeblich ist der Motor ölfeucht (naja, lass ich mal so im Raume stehen ). Nur das mit dem Wohnmobil hat der TÜV nicht machen wollen, aber das kriege ich schon auch noch irgendwie hin. Das wichtigste ist aber auf jeden Fall geschafft . Den nächsten Tag ging es gleich ab zur Zulassungsstelle.
Seit der Ural zugelassen ist, sagen sie in der Treckerbude, ich wäre der glücklichste Mensch hier im Ort. Da könnten sie recht haben.

Beste Grüße.
Axel

Glückwunsch, zum TÜV Ritterschlag..
Das ist bei so nem Ural sicher um einiges aufwendiger, als bei nem kleinen UAS.
Das mit dem Bänderriss hatte ich auch schon, mußte auch diese Scheine tragen. Wird aber nie wieder so, wie es mal war.Ist halt Armeleutemedizin. Früher wurde sowas operiert, aber dafür ist ja kein Geld mehr da...

Wohnmobil bedingt ja eigentlich nur ein paar simple Sachen:
Stehhöhe im Koffer : ist !
Kochgelegenheit : da reicht auch einfach ein Elektroplattenkocher, feuerfest auf ner Metallplatte irgendwo hingeschraubt
Schlaffläche: also ein Bett vorne quer, hatte ich in meinem Lo LAK auch drin, alles mit winkeln an den C Schienen befestigt, kein Loch gebohrt.
Mehr braucht es eigentlich nicht. Wenn im Koffer niemand mitfahren muß, brauchts auch keine sitze, und keine Verständigungsmöglichkeiten mit dem Fahrer.

Ein TÜV Mensch hat bei meinem UAS wirklich mal reingeschrieben : " Motor Ölfeucht, aber kein Abtropfen".., also leichter Mangel, Plakette gekriegt.

Zitat von Ich im Beitrag #70

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Glückwunsch, zum TÜV Ritterschlag..
Das ist bei so nem Ural sicher um einiges aufwendiger, als bei nem kleinen UAS.
Das mit dem Bänderriss hatte ich auch schon, mußte auch diese Scheine tragen. Wird aber nie wieder so, wie es mal war.Ist halt Armeleutemedizin. Früher wurde sowas operiert, aber dafür ist ja kein Geld mehr da...

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ölfeucht: da hatte mein TÜV-Prüfer viel Verständnis dafür : "ja, das ist schon O.K. so einen historischen Motor bekommen Sie eh nie 100% dicht",
meinte er damals gönnerhaft

Hmmm. Ich glaube, dass hat er nur geschrieben, damit irgendwas drinsteht. Ganz ohne Mängel scheint zu unwahrscheinlich zu sein . Bei André war es damals ähnlich. Aber sei es drum, ich kann da gut mit leben & der TÜV-Onkel war auch easy drauf.

Wohnmobil / Zulassung : was sind eigentlich so Deine Pläne mitm Ural, jetzt wo er auf der Straße rumfahren darf ? Tatsächlich Wohnmobil-Urlaube oder nur mal so zum Spaß zur nächsten Eisdiele damit , oder Ausflüge ins nächste Offroad-Gelände, oder ???

Ein ganz einfacher Pan: wer von den Einwohnern hier keinen Tribut an mich entrichtet, dem donner ich mit dem Laster das Hoftor ein . Also dieses Jahr nutze ich, um mit dem Laster warm zu werden (bin ja 2 Jahre fast gar nicht gefahren) & um die Fehler zu finden, die sich erst beim Fahren zeigen. Später dann ein paar Tagestouren mit meiner Holden & mit André & seinem Ural. Und dann langsam steigern, mal etwas weiter weg. Versprochen ist schon mit meinem besten Freund Volker zur Ostsee. Und André hat mit meiner Holden den Plan geschmiedet, mit beiden Urals auf Schottlandtour zu fahren. Aber grundsätzlich geht es mir tatsächlich nur darum, just for fun auf der Straße rumzufahren, z.B. zur Eisdiele . Einmal Sibirien & zurück oder so was wäre mir doch zu viel. Beim Wohnmobil geht es mir eher um das Wochenendfahrverbot (bzw. es zu umgehen).


glücklichster Mensch : Jaaaa, das Gefühl kenne ich noch gut, ist bei mir nun gerade 5 Jahre her...

Yes!!!


also GLÜCKWUNSCH zur H-Zulassung, viele Grüße und viel Spaß mit Deinem Ural und weiterhin gute Besserung, so ein Bänderriß ist ein böser Scheixx !
Dirk[/quote]

Besten Dank & viele Grüße.
Axel

Zitat von Ich im Beitrag #72

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Wohnmobil bedingt ja eigentlich nur ein paar simple Sachen:
Stehhöhe im Koffer : ist !
Kochgelegenheit : da reicht auch einfach ein Elektroplattenkocher, feuerfest auf ner Metallplatte irgendwo hingeschraubt
Schlaffläche: also ein Bett vorne quer, hatte ich in meinem Lo LAK auch drin, alles mit winkeln an den C Schienen befestigt, kein Loch gebohrt.
Mehr braucht es eigentlich nicht. Wenn im Koffer niemand mitfahren muß, brauchts auch keine sitze, und keine Verständigungsmöglichkeiten mit dem Fahrer.

Ein TÜV Mensch hat bei meinem UAS wirklich mal reingeschrieben : " Motor Ölfeucht, aber kein Abtropfen".., also leichter Mangel, Plakette gekriegt.

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Gleich am ersten Wochenende fand natürlich eine Übungs- & Testfahrt statt. Weil ich so gut wie raus (oder nie richtig drinnen?) war, habe ich André angerufen & er hat sofort seine Pläne verschoben & ist vorbei gekommen. Einen besseren "Fahrlehrer" kann man sich nicht wünschen, hat er wirklich klasse gemacht. Er hat einiges an vergrabenem Wissen bei mir hervorgeholt & auch gute Tricks verraten, die ich noch nicht kannte. Hat wirklich Spaß gemacht. Schön, wenn man sich auf seine Freunde so gut verlassen kann. Folgendes kam außerdem bei dieser Testfahrt heraus: der Laster verliert etwas Diesel (es tropft aus der Leitung der Entwässerung des Motor-V & von einer Leitung auf den Krümmer) & der TÜV hat (trotz Warnung ) beim Bremsentest die Handbremse fast wirkungslos gespielt. In Deutschland muss die Handbremse den Lkw zum Stehen bringen. Du kannst ihnen 20000 Mal sagen, dass das beim Ural etwas anderes ist. Hier arbeitet ja kein Federspeicher, sondern die Bremstrommel der Handbremse sitzt auf der Kardanwelle zur Mittelachse. Es ist eben wirklich nur eine Feststellbremse & für alles andere nur im äußersten Notfall. Zum Glück war der Umgang mit der Handbremse sehr vorsichtig, so dass nichts kaputt gegangen ist. Und ich werde wohl doch größere Spiegel besorgen müssen (auch hier auf Rat von André).

Grüße.
Axel

Okay, "Elefantenohrenspiegel" hab ich jetzt dran. Und ja, macht sich eindeutig besser, muss ich zugeben.
Im Handbremsgestänge hab ich das Spiel wieder auf den Sollwert eingestellt & das Gestänge selbst nachgestellt. Zumindest zieht sie jetzt wieder an. Klarheit bringt die nächste Fahrt. Im Winter ist hier auf jeden Fall eine Revision fällig.
Die Leckleitungen der Einspritzpumpe sind erneuert, hier tropfte ja Diesel an einer Stelle auf den Krümmer. Beim Einbau der neuen Leitungen hab ich gleich eine der Hohlschrauben zerwirkt, obwohl ich vorsichtig gemacht habe. Die war aber nachgebaut, vermutlich hatte sie eh schon was weg. Bis vernünftige originale da sind, tut es erstmal eine aus dem Motorradladen (ist ja am Ural gottseidank alles halbwegs nach Standartmaß). Außerdem nach dem Abbau von Luftfiltertopf & Ansaugbrücke einen defekten Dieselschlauch sowie die Schlauchstücken am Ejektor erneuert. Die sowjetischen Schlauchschellen fliegen nach & nach alle raus, die taugen ja überhaupt nichts. Das Motor-V habe ich gereinigt. Irgendwo scheint immer noch Diesel auszulaufen. Auch hier wollte ich nach der nächsten Probefahrt noch mal nachschauen.
Der Druckluftverswtärkerschlauch am vorderen Bremskraftverstärker sitzt sehr locker & sieht irgendwie feucht aus. Das muss ich auf jeden Fall im Auge behalten. Die Schläuche des Abdichtsystems an den Bremsflüssigkeitsbehältern habe ich ebenfalls getauscht, die waren spröde. Auf dem einen stand Baujahr 1983.

So, die nächste Probefahrt fand letzten Samstag statt. Fazit: Ural-Fahren ist echt geil, macht einfach nur Laune & lässt mich tatsächlich entspannen. Einfach in aller Ruhe schön durch die Gegend tingeln, mehr will ich gar nicht.
Zur technischen Seite: ein Dieselverlust ist immer noch da, die Stelle habe ich aber noch nicht gefunden (evtl. die Handpumpe?!). Der Kühlerdeckel schließt nicht richtig, da innen am Rand des Einfüllstutzens eine dicke Wulst einer Lötstelle für den Überlauf ist. Hier muss ich mal sehen. Entweder was mit Gummi machen oder wenn möglich die Wulst entfernen oder aber den Rest der Innenseite der Wulst anpassen & alles glätten. Mal sehen. Außerdem wollte ich mal einen Blick auf den Kraftstoffgrobfilter werfen. Das ging aber nicht, denn es war gar keiner vorhanden. Das ist bis jetzt niemandem aufgefallen, hahaha.
Zur fahrtechnischen Seite: lief einfach klasse. Durch die Engstelle im Nachbarort bin ich noch nie so geschmeidig durchgekommen, trotz Gegenverkehrs. An geeigneter Stelle nochmals die Themen Rangieren (1. - & Rückwärtsgang), Untersetzung & Anfahren (im 2. Gang) abgearbeitet. Lief alles sehr zufriedenstellend. Zwischenkuppeln beim Hochschalten bzw. Zwischenkuppeln/Zwischengas beim Runterschalten sitzt. Das rückwärts Einfahren auf den Hof war diesmal ebenfalls unproblematisch dank Übung, den großen Spiegeln & dem neuen Hoftor, dass endlich fertig ist (ca. 1m breiter ). Außerdem muss ich sagen, dass ich von den Fahreigenschaften des Lasters einfach begeistert bin. Zum Beispiel merkt man bei richtiger Fahrweise (mit Hirn & ohne Bleifuß), wie sich der Ural von selbst einen Berg hochzieht (dabei sogar beschleunigt). Einfach toll.

Viele Grüße.
Axel

Klasse so gut zurechtkommst und er Dir auch gefällt ! Versuche das mal mit einen KRAS-Bullen (Kras 255B) . Bild entfernt (keine Rechte)

HI Holger. Klasse, ist das deiner?
Mein Kumpel Steffen hat bei der NVA viele Fahrzeuge gefahren (LO, W50, GAZ66, Ural 375d, KRAZ) & natürlich auch meinen 4320. Er sagt immer, dass er den KRAZ wesentlich lieber gefahren hat & er sich auch besser fährt. Hmmm, sicher Ansichtssache, habs nie probiert. Mir sieht der KRAZ (innen) immer zu spartanisch aus. Wie ein Holzroller.

Grüße.
Axel