Oh, zum Thema Schwitzwasser hab ich auch noch was.

... Also, weiter mit der Geschichte. Als der Laster auf dem Hof stand, hab ich zuerst Pappe drunter gehauen, um zu sehen, ob er doch noch irgendwo tropft. Alle paar Stunden hab ich nachgeschaut, alles war trocken. Allerdings nur am ersten Tag. Am nächsten Morgen suppte es jedoch nicht wenig. Schnell hatte ich einen Schlauch in Höhe des Luftbremsventils als Verursacher ausgemacht. Anscheinend zog das Kraftstoffsystem tatsächlich Luft. Den Schlauch zu tauschen war nicht schwer & schon stand wieder eine Probefahrt an. Und was soll ich sagen, ich hab es wieder bis genau quer auf die Straße geschafft & schon schmierte der Laster mit den gleichen Symptomen wieder ab. Also wieder mit Müh & Not zurück auf den Hof.
Der undichte Schlauch konnte es somit noch nicht gewesen sein ...

... Da half nur ein Anruf in der Treckerbude mit anschließendem Einsatz auf meinem Hof. Wir haben zuerst nochmal alle möglichen Fehlerquellen durchgesprochen. Dabei gefiel mir vor allem, dass auch das ernst genommen wurde, was mir dazu einfiel. Letzendlich haben wir den Schlauch vom Kraftstoffgrob- zum Kraftstofffeinfilter in anderer Lage verlegt & die Leistung der Kraftstoffpumpe überprüft. Die Pumpe ist schon ziemlich schwach auf der Brust, eine neue wird hier Abhilfe schaffen. Im Schlauch war eine Schleife, die hatte mich schon immer gestört, aber es hieß immer, dies würde nichts aus machen. Desweiteren lag besagte Schleife genau über dem Krümmer, dies ist nun abgestellt. Der nächste Anlassversuch nach ein paar Tagen verlief problemlos, also war wieder eine Probefahrt fällig. Diese erfolgte wiederum ein paar Tage später. Mein Ural fuhr diesmal ohne einen Aussetzer. Wir sind extra ins Gewerbegebiet gefahren, wo man auch rangieren sowie etwas bergauf & -ab fahren kann. Diesmal kam ich anstandslos auf den Hof & die Fahrt endete planmäßig in der Scheune. Meine Frau merkte während der Fahrt sofort, dass der Motor wesentlich besser läuft & sie war begeistert, dass kein Diesel mehr irgendwo heraussifft. In der Tat war es das erste Mal, dass die Straße von anderen als von uns eingesaut war.

Man kann also davon ausgehen, dass verschiedene kleine Ursachen letztlich zum Versagen des Motors im unteren Leistungsbereich führten. Da war der kaputte Kraftstoffschlauch, über den das System wahrscheinlich Luft gezogen hat. Dann kam die schwache Kraftstoffpumpe hinzu & zuletzt noch der Schlauch mit der Schleife zwischen den Filtern. Seit die Einspritzpumpe überholt ist, arbeitet sie mit wesentlich mehr Leistung. In der Schleife, gelegen ausgerechnet am höchsten Punkt des Schlauchs zwischen den Filtern, hielt sich hartnäckig Luft. Zusätzlich lag die Schleife über dem Krümmer, so dass sich bei entsprechender Erwärmung der Schlauchinnendurchmesser verringert hat. Dem ist die schwache Kraftstoffpumpe wohl nicht mehr gewachsen gewesen, solange die ESP selbst nur mit "halber Kraft" gearbeitet hat, wird es noch kein Problem gewesen sein. Wenn die neue Kraftstoffpumpe da ist, werden wir einen Leistungsvergleich mit der alten machen. Wir gehen aber davon aus, dass wir die alte Pumpe ersetzen.

Sei es drum, der Laster läuft nun tadellos & jetzt schon nur mit der überholten ESP absolut klasse.

Unter dem Laster blieb es weiterhin trocken & so machten wir uns am Mittwoch Nachmittag endlich auf zum TÜV. Die Fahrt war cool, der TÜVer auch & so bestand der Laster die HU ohne Mängel. Der TÜVer fand den Ural klasse & freute sich, mal so ein Fahrzeug zu prüfen, das er bisher nur von Bildern kannte. Auch lobte er den guten Zustand, das ist doch was.

Grüße.
Axel

Derweil hab ich begonnen, die kleinen Schäden am Koffer vom "Regenrinnenerlebnis" auszubessern. Dies geschieht mittels der üblichen Methode: Reinigen - Anschleifen - Reinigen - Aktivieren - Primern - Dichtmasse auftragen - Grundieren - diverse Lackschichten auftragen.

Am Sonntag wollte ich eigentlich einen Motorölwechsel durchführen. Aus Gründen der Lärmbelästigung entschieden wir uns aber dagegen. Dafür hab ich mir die Teile für die neue Scheibenwaschanlage vorgenommen. Die alte Anlage funktioniert noch mit Fußpumpe, sie wieder herzurichten ist so gut wie nicht möglich aufgrund der Ersatzteilbeschaffung & wäre auch nur wenig sinnvoll. So hab ich mir über die Zeit eine moderne Anlage besorgt. Den alten Wasserbehälter und die Halterung hab ich abgebaut. Die Teile der neuen Halterung mittels Spraydose lackiert & dann eingebaut. Danach habe ich den neuen Wasserbehälter samt elektrischer Pumpe an der neuen Halterung befestigt. Schläuche & Elektrik kommen später.

Als ich mit der Waschanlage soweit durch war, fiel mir ein fetter Ölsprotzer auf der Innenseite der Motorhaube auf. Da hab ich erstmal einen Schreck bekommen. Die Stelle war genau über einem Ventildeckel. Dieser war aber trocken. So fiel mein Verdacht auf die Lenkhilfepumpe, denn die sah leicht ölig aus. Zur Sicherheit hab ich meinen Nachbarn aber schnell mal einen Blick werfen lassen. Er hat die Pumpe ausgeschlossen, dort ist lediglich der Deckel des Ölbehälters ausgenudelt & muss gelegentlich mal ersetzt werden. Als Quelle des Ölflecks machte er ein unscheinbares Röhrchen aus, das aus der Spritzwand kommt. Da ich nun wusste, wonach ich suchen musste, habe ich die Ursache nach etwas Unterlagenstudium ziemlich schnell gefunden. Das Röhrchen ist der Luftauslass der Reifendruckregelanlage & somit kommt das Öl aus den Achsen oder deren Getrieben. Dass die Achswellendichtungen Wartungsbedarf haben, hatte ich ja schon mal erwähnt. Allerdings wollte ich damit bis zum Winter warten. Nun werde ich mich wohl doch schon früher um die Sache kümmern müssen. Die Wellendichtringe hab ich da, ich hoffe, die alten Fassungen & Stopfbuchsen sind noch in Ordnung oder halten wenigstens noch so lange, bis ich neue besorgt habe. Schwieriger war es, einen passenden Innenabzieher zu finden. Hab gestern einen bestellt & hoffe, dass dieser auch passt. Ich bin gespannt, ob Aus- & Einbau der Dichtungen gut von der Hand gehen. Oder ob wieder irgend welche Überraschungen auf mich warten.

Die kleine Fahrt zum Warmfahren des Motors für den Ölwechsel werde ich gegebenenfalls aber trotzdem vorher noch machen.

Grüße.
Axel

Wie gesagt, der gute Kommunist ...

Also letzten Sonnabend alles vorbereitet, die Frau geschnappt, das Hoftor geöffnet und ... der Laster sagt keinen Ton. Was war jetzt schon wieder los??? ...

Wer alle meine Beiträge fleißig liest, der kennt die Ursache schon.

... Jedenfalls war es Sonnabend, und die Messen waren gesungen, was das Thema "um Hilfe fragen" betrifft. Aber da waren ja noch die Achswellendichtungen. Dummerweise stand der Laster in der Scheune, so dass der Platz nicht ausreichte, um die langen Steckachsen der Mittel- & Hinterachse herauszuziehen. Da ich aber die Hinterachse in Verdacht hatte, habe ich es trotzdem versucht, um wenigstens mal zu sehen, wie die Lauffläche der Achse aussieht. Der Platz hat natürlich nicht gereicht, die Achse ganz heraus zu bekommen. Die Lauffläche war jedoch sauber. Für die kurzen Steckachsen der Vorderachse hat der Platz jedoch locker gereicht. So habe ich mich dann an der Fahrerseite mal probiert. Schließlich wollte ich ja auch wissen, ob der Abzieher passt oder nicht. Schon nach dem Lösen des Schlauchs vom Radhahn konnte man aus dem Schlauch Öl tropfen sehen. Und als die kleine Steckachse draußen war, da war dann alles klar. Die Lauffläche war voll Ölschmodder, das Achsgehäuse ebenfalls. Die Stopfbuchse lies sich mit den Fingern verschieben & die Schäden an den Wellendichtringen konnte man klar erfühlen. Auch hatte ich sofort eine der Federn der Dichtringe in der Hand. ...

Ich hab da mal was zum Thema in die Bildergalerie gestellt.

... Nachdem die Steckachse draußen war, stand ich schon vor dem nächsten Problem. Da war nämlich zuerst ein Sicherungsring angebracht. Hmm, gabs da nicht extra Zangen für? Eine kurze Internetrecherche brachte Licht ins Dunkel. So eine hatte ich irgendwo bei mir schon gesehen. Als ich sie fand, stellte sich leider heraus, dass sie für einen Ural doch etwas zu klein geraten ist. Glücklicherweise hatte mein Nachbar eine entsprechend größere Zange. Nachdem der Sicherungsring entfernt war, habe ich den Abzieher für die Wellendichtringe angesetzt & zu meiner großen Freude hat alles wunderbar gepasst & funktioniert. Also raus mit dem alten Mist & dann erstmal Feierabend. Am Sonntag hab ich weiter gemacht. ...

... Am Sonntag hieß es erstmal, das alte Öl zu entfernen. Also das Achsgehäuse auswischen, den Achsdeckel samt Schlauch, die Luftleitungen in der Steckachse & die Leitungen der Reifendruckregelanlage ausblasen. Solange, bis kein Ölschmodder mehr rauskommt. Dann die alten Fassungen, die Stopfbuchse & den Sicherungsring säubern, da ich diese Teile ja wieder verwenden wollte. Die neuen Wellendichtringe müssen an den Laufflächen mit Schmierfett abgeschmiert werden & dann das ganze in der richtigen Reihenfolge einpressen. Dazu benötigt man einen Einpressdorn mit passendem Druckstück. Das lief ganz easy. Zuletzt natürlich wieder den Sicherungsring mittels Zange einfügen. Danach in die vorgeschriebenen Zwischenräume frisches Schmierfett einlegen & die Steckachse ebenfalls an der Lauffläche mit Fett abschmieren. Nun kann die Steckachse wieder eingeschoben werden & dann den Achsdeckel drauf & den Schlauch wieder am Radhahn anschließen. Somit war die Reifendruckregelanlage an der Vorderachse auf der Beifahrerseite wieder top. ...

Hahaha, na in den Lach- & Sachgeschichten.

... Also am Montag kurz zur Treckerbude & nachgefragt, warum der Laster nicht anspringt. Die promte Antwort lautete, ich soll einfach die Batterien mal aufladen. Da war ich erleichtert, sollte dies das einzige Problem sein. Wieder zuhause hab ich natürlich gleich mal die Batterien abgeklemmt & die erste ans Ladegerät angeschlossen & das Regenerierungsprogramm durchlaufen lassen. In der Nacht war sie fertig. In der Zwischenzeit hab ich mit den Wellendichtringen & der zweiten Steckachse der Vorderachse weitergemacht, wieder bis das alte Zeug raus war. Am Dienstag hab ich die zweite Batterie aufgeladen. Danach noch kurz eine neue Minusklemme besorgt, die alte hatte es hinter sich (war auch die letzte, die noch nicht ausgetauscht war). Die Vorderachse hab ich auch noch fertig gemacht. Und siehe da, als die Batterien wieder angeschlossen waren, ist mein Uralchen beim ersten Versuch sofort angesprungen, da war ich glücklich. ...

... Gestern hab ich den Ural auf den Hof gefahren. So konnte ich mit Mittel- & Hinterachse beginnen. Die Hinterachse hab ich an einem Tag geschafft. Die Dichtringe waren zwar auch fertig, aber längst nicht so beschädigt wie die der Vorderachse. Mein Verdacht der Undichtigkeit an der Hinterachse hat sich bestätigt, wie ich vermutete, waren hier aber nur die äußeren Dichtringe auf der Fahrerseite richtig hin. Heute dann noch eine Seite der Mittelachse fertig gemacht.

Grüße.
Axel

So, zweite Seite Mittelachse fertig, also alles komplett.

Grüße.
Axel

Inzwischen hab ich den Reifendruck kontrolliert, die Anlage arbeitet wieder einwand- & ölfrei. Ich möchte auch behaupten, sie arbeitet jetzt präziser. Gestern haben wir eine kleine Ausfahrt gemacht, um den Motor warm zu fahren, damit ich mit dem lang geplanten Motorölwechsel beginnen konnte. Abgelassen ist alles, die Filterglocken sind runter & gesäubert. Vorhin war ich bei der Treckerbude, um mich mit passenden Kupferringen einzudecken. Als nächstes muss ich die Gewindestangen aus den Filterglocken fummeln, das wird bestimmt wieder so eine der ganz beliebten Arbeiten.

Grüße.
Axel