Zitat von russ.snaiper im Beitrag #6

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Hallo Axel , den Bleizusatz sollte man nehmen , wenn man keine Probleme mit den Venilsitzen bekommen will , da sie aus einem anderen Material bestehen

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das ist nicht richtig. Bitte keine solchen Märchen verbreiten.

Zitat von Paparazzo im Beitrag #9

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...mit Blei oder bleifrei: das müsste für den GAZ-Motor doch inzwischen zweifelsfrei geklärt sein....

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Ist es auch : kein Bleizusatz!

Zitat von russ.snaiper im Beitrag #8

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Da ich ja NUR Kfz-Schlosser gelernt habe und meine letzte Arbeitsstelle bei einen Motorenschlosser war , der auch ganz zufällig Entwicklungsingeneur in den IFA-Motorenwerken in Nordhausen war und er mir meine Aussage zu 100% bestätigt hat ERZÄHLE ICH HIER KEINE MÄRCHEN ! ! !

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leider doch.
Die flüchtige Cousine der Halbschwester meiner Frau kannte auch mal den Schwippschwager eines Ingenieurs,
der nach einem halben Kasten Bier in seinen Tank pinkeln wollte. Oder so ähnlich.


Ernsthaft:

Ich weiß beruflich bedingt recht genau, von was ich spreche
und kenne dieses von Halbwissenden gerne verbreitete Märchen "Bleizusatz ist gut für Ventilsitze" leider schon viele Jahre.

Der Einfachheit halber kopiere ich einfach mal hier rein, was ich im GAZ-Forum bereits zum Thema "Bleizusätze und Diesel-Beimengung"
geschrieben hatte. Diesel kam hier zwar (noch) nicht zur Sprache, aber bevor der Unsinn auch noch aufpoppt, mache ich das in einem Aufwasch.

Der Bleizusatz selbst ist nicht direkt schädlich für den Motor
aber heutzutage völlig unnötig und so nebenbei schädlich für Umwelt und Gesundheit.

Wenn man einem Otto-Motor schaden will, dann kippt man Diesel rein.
Diesel zuzugeben ist totaler Unfug und beeinträchtigt den Otto-Verbrennungsprozess negativ,
da eine örtlich unkontrollierte Verbrennung entsteht.
Der Dieselprozeß benötigt viel höheren Druck und höhere Temperatur,
um ordnungsgemäß und vollständig zu verbrennen, beides kann der GAZ-Motor in keinster Weise prozesstechnisch zur Verfügung stellen.

Neben der Gefahr von lokalen Hitzenestern gibt es dann noch den unnnötig erhöhten Aufbau von Verbrennungsrückständen (Ölkohle)
im dafür eh prädestinierten zerklüfteten Brennraum des Seitenventilers.
Dadurch wird der Motor zum Selbstzünder (Nachdieseln) oder der Kolben brennt durch.

Es ist sinnvoller die Zündung an modernere Kraftstoffe anzupassen, als Diesel- oder sonstige Beimengungen zu verwenden.
Moderne Kraftstoffe schaden den alten Motoren nicht, nur diese Beimengungen.
Dazu gehört leider auch das Ethanol, welches uns vom Staat beigemengt wird.



>> Kannst du das nochmal untermauern mit Erkenntnissen, Literatur ???

ja, ich denke ich bin zu diesen Aussagen dadurch qualifiziert,
da ich mein Diplom im Maschinenbau mit Schwerpunkt Kolbenmaschinen/Strömungsmaschinen abgeschlossen habe,
und zur Zeit meines Studiums Ende der 80er lief unter anderem im Kolbenmaschinen-Labor der Langzeit-Versuch zum Bleiaddtiiv-Zusatz,
da dieses Thema zu der Zeit gerade auch aktuell in den Medien war.

Im Langzeit-Test konnten keine positiven Eigenschaften des Bleis bzgl. Ventil-und Ventilsitzlebensdauer nachgewiesen werden.

Gründe (verkürzt und vereinfacht):

- die Stömungsgeschwindigkeiten des Gases am Ventil sind zu hoch, als dass sich an dieser Stelle aus dem Benzin-Luft Gemisch etwas ablagern könnte.

- eine dämpfende Schicht an Ventil und Ventilsitz aus Blei bzw. dessen Verbindungen müßte eine Dicke im Millimeterbereich haben, um die dort wirkenden Kräfte wahrnehmbar zu reduzieren.
Jeder aber, der schon Ventile /Ventilsitze von Fahrzeugen mit verbleitem Kraftstoff gewechselt hat, der weiß, daß sich dort KEINE aufgebauten Dämpfungsschichten aus Blei oder dessen Derivaten befinden.

-Ventile und deren Sitze sind glatt geschliffen.
Dort kann sich weder etwas anlagern noch etwas einlagern.

Das Gefüge (Metallstruktur) von Kolben und Zylinderwand
wird durch das Blei natürlich auch nicht verändert.

- Der Bleizusatz im Benzin-Luft-Gemisch lagert sich auch nicht am Zylinder oder den Kolbenringen an und schmiert diese auch nicht, wie immer mal gerne fälschlich behauptet wird.

Blei diente zur Erhöhung der Oktanzahl.
Punkt.
Dies wird heute durch andere Stoffe bewerkstelligt, sodass Blei im Sprit völlig unnötig geworden ist.

Wenn jetzt jemand Bleizusatz in seinen Otto-Sprit kippt (macht nix ausser Oktanzahl erhöhen und die Umwelt belasten) dann frage ich mich, wo da der Sinn liegen soll.

Weder Blei noch Diesel bewirkt im Otto-Motor eine Schmierung.

Ich hoffe eine schlüssige Antwort gegeben zu haben und ich hoffe ich bin niemand auf den Schlips getreten.

Es kann natürlich jeder in seinen Motor reinkippen, was er möchte.
Aber eventuell wirft doch der Eine oder andere seine Binsenweisheiten über Bord
und überlegt sachlich und wissenschaftlich begründet, warum er unnötige Zusätze in seinen Tank kippen soll,
die im besten Fall nutzlos sind und im schlimmeren Fall Schäden und Verschleiß beschleunigen.

Unwissenschaftlich aber auch zum Nachdenken:
Die Russen hatten zu Zeiten des GAZ69 kein Blei im Sprit, warum sollten wir es jetzt also tun ?

Grüße
Dirk