Liebe UAZ Gemeinde,

seit mehr als 5 Monaten versuche mit meinem in Polen erstandenen UAZ 452 in Deutschland TÜV und eine Oldtimer Zulassung zu bekommen.
Ein Streitpunkt mit dem TÜV sind die Fensterscheiben auf Fahrer- und Beifahrerseite. Dies weißen leider kein E-Prüfzeichen auf.
Dafür aber ein anderes Zeichen, das mir nichts sagt.
Nun meine Frage an euch: Kennt jemand das Kennzeichen auf dem beigefügten Foto und kann was damit anfangen oder weiss was es zu bedeuten hat?
Wenn ich die Bedeutung des Zeichens kenne, kann ich vielleicht beim TÜV, den Scheibentausch noch verhindern.

Bild entfernt (keine Rechte)

Liebe Grüße
Michael

Das "3" (russisches S) steht für "закаленное". Das bedeutet übersetzt "getempert"; also Sicherheitsglas.
Bei meinen Fahrzeugen sind überall andere Namen bzw. Warenzeichen drauf. "закаленное" steht aber überall drauf.
Dieses gesamte Zeichen auf Deinem Foto ist sicher ein Warenzeichen für einen sowjetischen Scheibenhersteller. Bei meiner Verdeckscheibe ist es auch so aufgedruckt. Das "П" (russisches P) steht sicher für den entsprechenden Herstellungsort in Russland.
Auf meinem alten UAZ steht untereinander aufgedruckt: "закаленное Салава́т". Also "Sicherheitsglas" Herstellungsort "Salawat".

Das dem Ausrufezeichen ähnliche Symbol vor den beiden Buchstaben ist ein stilisierter aufprallender Stein. So eine Art "Markenzeichen", sogar mit einem darin versteckten C, das sicher auch noch eine Bewandtnis hat.

Viele Grüße
Kaffeekäffchen

Hallo Michael , da mußt Du ja an einen sehr pingeligen Prüfer gekommen sein . Oder an Einen der russ. Fahrzeuge "hassen" tut und damit beitragen soll , das so wenige wie möglich , auf deutschen Straßen fahren sollen . Ich kann Dir nur sagen ein Freund , von mir , hat einen P-3 und bei dem sind schon mehrere Male die Frontscheiben gerissen wärend er sich durch das Gelände gequält hat . Und da mein Nachbar und Schulfreund , ein gelernter Autoglaser ist , habe ich die Beiden zusammengebracht . er hat ihn schon etliche Frontscheiben , passend für den P-3 , geschnitten und auch dann eingebaut . Natürlich Sicherheitsglas , aber ohne Beschriftung . Und er hat immer wieder TÜV bekommen ! Scheint also sehr unterschiedliche Auffassungen des TÜV-Personals zu geben !

Auf der einen Seite ...
Ja, das Thema hatten wir ja nun schon einige Male. Jeder TÜV ist anders. Der eine ist ein lässiger Typ mit jeder Menge Verständnis, der andere ist ein Paragraphenreiter vor dem Herrn & duldet nicht ein My Abweichung. Das kann man nun Handlungsspielraum, Entscheidungsfreiheit oder Willkür nennen.
Als mein Ural zur Vollabnahme für H beim TÜV auf den Hof rollte, wollte der auch erst einen Anfall kriegen & das ganz große Fass aufmachen. Als er dann aber sah, dass der Laster 2 Jahre vorher schon zugelassen war, eben nur ohne H, wurde er butterweich & alles war easy. Die Leute, zu denen ich jetzt immer zwecks HU & SP hinfahre, sind meiner Meinung nach relativ neutral & geerdet. Bei denen zählt allein der Zustand des Fahrzeugs & nicht dessen Herkunft oder sonst irgend ein Mist.

Auf der anderen Seite ...
Wollen wir nicht vergessen, es zählt ja immer noch das Datum der Erstzulassung in unserem Lande & die damit festgeschriebenen Standards. Ich will gar nicht darauf eingehen, ob & wann das Fahrzeug evtl. in Polen zugelassen war. Vielleicht muss man den ein oder anderen Prüfer auch verstehen, hängt ja schließlich sein Job dran. Plötzlich kommt dann so ein UAZ aus Polen daher. Fiat, Saab oder so hat er schon gesehen, aber UAZ ???
Wie würden wir an seiner Stelle reagieren, käme jemand auf einmal mit einem "Bongo" aus Burundi um die Ecke. Kennt ihr nicht? "Bongo" ist doch der Volkswagen von Burundi, dort millionenfach gebaut, robust & stets bewährt. Ich glaube, da wäre ich auch erstmal skeptisch.

Sind so meine Gedanken dazu. Dir Michael wünsche ich selbstverständlich die baldige erfolgreiche Abnahme des Wagens. Grüße.
Axel

Oh wie recht Du hast ! Scheinbar spukt noch in einigen Köpfen der kalte Krieg herum ?! So scheint mir das jedenfalls , wenn man West und Ost dabei vergleicht ! Aber sind wir nicht EIN Staat namens Deutschland !? Russische Fahrzeuge gabs in der DDR zu Tausenden und auch die speziellen KTA-Datenblätter dazu ! Somit sind diese Fahrzeuge auch keine Seltenheit oder Einzelstücke ! Nur das wissen meist nur die "Ossi"-Prüfer . Auch verstehe ich nicht , warum das eine Rolle spielt , wo das Auto zuerst zugelassen war ? Ob Polen , Ungarn , Rumänien oder sonst wo , ES IST DOCH DAS GLEICHE FAHRZEUG !!! Alle kamen aus der UdSSR und waren ja auch Baugleich . Ich habe mal zB. bei unserer DEKRA nachgefragt , wegen einer Zulassung einen GAS-67B und was ich alles umbauen müßte ? Zwar hat der GAZ-67 nur eine mechanische /Seilzug) Bremse , hinten nur EIN Rücklicht und auch keine Blinkanlage . Und ich dachte ich müßte dadurch sehr viel umbauen , aber der Prüfer sagt mir wörtlich : "der Zustand so wie am Tag der Erstzulassung" , aber das er braucht eine Warnblinkanlage . Das ist das Einzigste , was einer Zulassung und damit der Nutzung entgegensteht .