UAZ-WELT "Der Club" das Geländewagenforum der Offroad Cowboys » Offroadfahrzeuge, Formalitäten und Technik » Technik unserer Fahrzeuge, Tipps und Tricks » Nun steht er auf dem Hof, der Neue ...

Igor, vielen Dank. Hahn vom Ölkühler haben wir zugemacht, keine nennenswerte Veränderung. Leitung haben wir festgeschraubt, tropft nichts mehr. Drehzahl ist jetzt bei etwa 800 bis 850 Umin. Abgeschmiert hat mein Sohn, auch im Motor, dem Getriebe und den Achsen das Öl gewechselt.
Wie zuverlässig sind die russischen Anzeigeinstrumente, besonders die Öldruckanzeige? Der UAS ist Baujahr 1980, und ich nehme an, es ist noch das erste Instrument. Gestern hat mein Sohn festgestellt, dass das Glas des Manometers von innen leicht beschlagen ist.
Wir möchten in den nächsten Tagen zwei Dinge erledigen:
1. Den Kompressionsdruck der einzelnen Zylinder messen.
2. Den realen Öldruck mittels Messgerät am Stutzen des Gebers abnehmen.
Davon versprechen wir uns Erkenntnisse zum Zustand des Motors.
Wenn der Öleinfülldeckel aufgeschraubt ist (bei warmem Motor), dann dampft es aus der Öffnung heraus. Ist eigentlich bei meinem PKW auch so. Nun ist die Frage, ob das auch ein Anzeichen sein kann, dass die Zylinder/Kolbenringe des UAS verschlissen sind.
Gerne nehmen wir auch Hinweise von euch entgegen, woran der niedrige Öldruck sonst noch liegen kann (Ölpumpe etc.).
Vielen Dank.
wolle

Nun, sicher war meine Fragestellung zu simpel ...
Trennung
Heute haben wir den Kipphebeldeckel abgemacht, um mal zu schauen, wie es drunter aussieht. Also eine Zustandskontrolle ... Als wir die sechs M6 Befestigungsschrauben raus hatten und den Deckel abhoben, sprudelte aus der letzten Bohrung (von vorn gesehen links) munter Kühlwasser raus. Es ist die Bohrung, die über dem Stutzen liegt, an dem der Hahn für den Heizungskühler befestigt ist. Auf dem Foto sieht man das Wasser ... Es lief aber nicht unten ab, tropfte also nicht auf den Boden, sondern wir hörten ein Plätschern in der Ölwanne. Also muss das Wasser irgendwie in die Ölwanne gelangt sein.
Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt ist die Not groß: Normal kann das nicht sein, so viel ist uns klar. Wir haben mal mit einem Draht sondiert. Die Bohrung für die M6 Schraube geht wirklich bis in den Kühlwasserstutzen rein. Jetzt sind wir mehr denn je auf Hilfe von euch angewiesen, weil wir selbst keine Plan haben.
Wer kann helfen?
wolle

Hallo Wolle , warscheinlich fließt das Wasser unter der kipphebelwelle bis zu den Bohrungen der Ventilstößel und dann in die Ölwanne ! Das kann man ja auch teilweise sehen . Also ich würde Dir raten , wenn Du den Kopf nicht wechseln willst , schneide das 6er Gewinde tiefer und dreh dann eine 6er Madenschraube (am besten mit Imbu !) mit Metallkleber rein . So tief aber , das deine 6er Schraube noch rein geht ! Das wäre mein einfachster Rat und ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen .

Oder Gewinde Stab auf Kleber, dann hast du die Schraube oben

Und die Instrumente funktionieren lange lange 😉

Holger, Igor, vielen Dank für die Tipps.
Allerdings kann das doch nicht normal sein, dass aus der Bohrung Kühlwasser austritt!?
wolle

So was habe ich noch nie gesehen. Vielleicht hat jemand Gewinde nachgeschniten zu tief?

Nehme ich auch an, Igor. An der Vorderseite wurde das Gewinde auf M8 aufgebohrt ... Pfusch wohin man schaut.
wolle

Hol dir neuen Motor und weg sind die Problemen.
Wie Dirk für seine schöne Wolga.

Zitat von wolle im Beitrag #130Zitat von igor469 im Beitrag #129
Hol dir neuen Motor und weg sind die Problemen.
Wie Dirk für seine schöne Wolga.
Igor, wenn das so einfach wäre ... Das sind immerhin rund 3.000 Euro, die da außerplanmäßig zu Buche schlagen.
wolle
Wolle, Du musst abwägen, was Dein Motor Dich noch kosten wird und ob sich das noch lohnt.
Wenn das mit dem zu tief gebohrten Gewindeloch des Deckels das schwerwiegendste Problem ist,
dann bist Du ja noch weit von einem neuen Motor weg.
Aber wenn - wie in meinem Beispiel-
die Kurbelwelle am Ausgang sifft (Stopfbuchse) , kaum noch Öldruck aufgebaut wird und jede Menge Abgas ins Kurbelgehäuse drückt (Kolbenringe fertig)
und an allen Ecken und Enden sich das Öl seinen Weg ins Freie bahnt, dann muß man sich überlegen,
ob man viel Arbeit (und auch einiges an Geld) in den müden Motor investiert,
oder aber etwas mehr Geld und damit einen Motor mit mehr Leistung, mit Simmeringen, größeren Ventilen, neuem Vergaser
kontaktloser Zündung, neuer Wasserpumpe, neuer Ölpumpe, neuer Lichtmaschine, vernünftigem Ölfilteranschluß investierst.
Dann hast Du mit diesen ganzen Punkten für eine lange Zeit Ruhe und mehr Spaß beim sorglosen Fahren.
Und wenn Du dann die ganzen Baustellen gegenrechnest, die dadurch wegfallen, sind die 3.000 Euro Invest wirklich nicht so viel.
Ich will wirklich keine Werbung für den neuen Motor machen, aber ich stand ja vor ähnlicher Situation wie Du.
Die Wolga ist ja mit dem alten Motor noch recht gut gelaufen ( die Motoren sind zäh, alte Russen ergeben sich nicht !)
aber ich hatte einfach mal zusammengerechnet was mich die Beseitigung aller Macken und Fehler an Zeit und Arbeit kosten würde...
....und ich wollte fahren und keine Dauerbaustelle haben.
GEPLANT hatte ich diese Zusatzinvestition beim Kauf der Wolga natürlich auch nicht.

Das also nur mal so als Gedankenspiel.
Wenn natürlich Dein Motor nur nen leichten Schnupfen hat, macht es keinen Sinn ihn gleich rauszuschmeißen.
Also prüfe mal die Kompression, dann siehst Du schon weiter

viele Grüße
Dirk

Dirk, danke für den ausführlichen Beitrag.
Ich hatte ja bereits geschrieben, dass wir in den nächsten Tagen Kompression und Öldruck mal separat messen werden. Momentan schnurrt der Motor wie eine Biene. Er zieht gut, macht keine anormalen Geräusche, springt auf Anhieb an. Wenn da die Öldruckanzeige nicht wäre ...
Kalt geht sie auf rund zwei Bar, warm runter auf knapp unter ein Bar. Neulich ist mein Sohn mal 30 km am Stück gefahren. Da kam dann am Ende der Fahrt die Kontrollleuchte und der Druck am Manometer fiel auf Zeigerbreite über Null ... Nun wollen wir abprüfen, ob es ein reines Anzeigeproblem oder wirklich ein Versagen der Schmierung ist.
Ich hatte heute mal grob überschlagen, was eine Eigen-Instandsetzung des Motors kosten könnte. Brauche ich Dir nicht sagen, was herausgekommen ist. Du hast es ja selbst geschrieben ...Da ist es dann aber immer noch kein neuer Motor!
Kann man eigentlich einen neuen Motor problemlos in Russland kaufen und hierher einführen?
wolle

Zitat von wolle im Beitrag #132
Kann man eigentlich einen neuen Motor problemlos in Russland kaufen und hierher einführen?
selbst würde ich das nicht machen.
Es gibt Profis, die machen die ganze Abwicklung für Dich. Dann stehst Du auch nicht alleine da, wenn z.Bsp. ein Garantiefall eintritt.
Wenn die Sache mal für dich interessant werden sollte, dann kann ich Dir gerne den Kontakt herstellen.
Aber nun drücken wir mal die Daumen, dass Dein Motor noch gesund ist

Mein Wolga-Motor ist ja übern Jordan gegangen, als sich während der Fahrt der Ölfilter gelöst hat, alles Öl davongelaufen ist und er dann trockengelaufen ist.
Ich habe es erst gemerkt als er lauter wurde, da die Wolga keine Öldruckwarnlampe hat ( nur Temperatur und Handbremse als Warnlampe)
Resultat war ne heißgelaufene Stopfbuchse und noch weniger Öldruck, als er vorher schon hatte. Die Anzeigenadel hat sich kaum noch aus der Nullstellung bewegt !
Trotzdem ist er immer noch noch super gestartet und hat auch noch seine 100km/h gebracht.
Allerdings hat er da (aufgrund der bei den alten Wolgas offenen Kurbelgehäuseentlüftung) den Verkehr hinter mir ein eine Nebelwolke gehüllt.

Das war dann alles kein Zustand mehr

viele Grüße
Dirk

Ja, Recht hast Du, was den Motorenkauf betrifft ...
Vorhin haben wir die Kompression gemessen. Zwischen 5,5 und 6,5 bar. Freitag messen wir noch den Öldruck mit einem Messgerät. Dann schaun wir mal.
wolle

Lager schalen am Kurbewelle sind hin und, deswegen ist kein Öl drück da.
Artur hat glaube ich noch einen Motor da.
Wo Dirk genommen hat.

Kompression hat mit dem Öldrück nichts zu tun

Fachfrage: Heute hat mein Sohn die Ölpumpe ausgebaut und mittels Reparatur-Kit (Zahnräder, Ventil etc.) erneuert. Es war schon deutlich sichtbar, dass die Zahnräder sehr stark abgenutzt waren. Das Spiel zwischen den Zahnflanken war fast 1 mm ...
Und nun kommt das Problem: überholte Pumpe eingebaut, Ölwanne ran, Motor paar Mal durchgedreht und dann gestartet. Natürlich ist er gleich angesprungen, hat aber keinen Öldruck angezeigt. Auch nach paar Minuten hat sich nichts aufgebaut. Ist das erst einmal normal?
wolle
PS: Übrigens: Die Kurbelwellenlager hatten axiales Spiel etwa 1 mm, radial kein Spiel.

Nicht normal.

Und die Lager Schalen von der Kurbewelle kannst du nicht so einfach messen. Man muss schon abbauen und nach schauen.